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Eine Woche Roadtrip durch Texas: Cowboys, Canyons & Culture
Aktualisiert am: 25/06/2025
Eigentlich war eine Reise in die USA immer eine sichere Bank: Überaus freundliche Menschen, spannende Superlative und ausgefallene kulinarische Leckereien, bei deren Nährstoffwerten man letztendlich doch froh ist, dass man diesen zu Hause nicht zu oft begegnet.
Aber die Welt steht Kopf und so höre ich neuerdings Reaktionen wie: “Was, du reist ausgerechnet jetzt in die USA?” und “Hast du keine Angst vor der Einreise?” – meine two cents dazu erfahrt ihr am Ende dieses Artikels. In jedem Fall pflege ich immer noch eine Vorliebe für exotische Reiseziele und, Überraschung, für mich zählt Texas definitiv dazu.
Wer hier schreibt
Hey, ich bin Tatiana & die Bloggerin hinter The Happy Jetlagger. Seit 2014 schreibe ich hier ehrlich, leidenschaftlich und authentisch über meine Reisen. Ohne großes Team hinter mir bin ich quasi das Mädchen für alles: Alle Tipps sind eigenhändig von mir recherchiert & empfohlen!
Eine gute Woche bin ich mit Travel Texas durch einen der prominentesten Bundesstaaten der USA gereist und zugegeben, es war nicht immer einfach. Die angespannte politische Lage hängt wie ein Damoklesschwert in der Luft. Dennoch: Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille. Gerade bei Reisezielen wie Texas lohnt es sich, sich einen offenen Geist zu bewahren und eine Reise als das zu nehmen, was sie letztendlich in diesem Fall auch war: ein ziemlich wildes Abenteuer.
Episches Entertainment in Grand Prairie
Unser Roadtrip startet mit einer eindrucksvollen Einführung in die texanische Barbecue-Kultur: Bei Zavala’s Barbecue erwartet uns preisgekröntes Brisket, dem aber auch die anderen hauseigenen Spezialitäten wie Rippchen oder Jalapeño-Cheddar-Würstchen in nichts nachstehen.
Grand Prairie liegt übrigens genau zwischen den beiden texanischen Metropolen Dallas und Fort Worth – und damit auch in der Nähe vom Dallas/Fort Worth International Airport (DFW), einem der größten Flughäfen der Welt. Bestimmt wird mein Eindruck von Grand Prairie durch Epic Central, einem kürzlich geschaffenen, familienfreundlichen Entertainmentkomplex mit einem Indoor-Wasserpark, einer Boulderhalle, Hotels wie dem Hilton Garden Inn at Epic Central*, Grünanlagen und einem Gastronomiebereich.
In Grand Prairie findest du übrigens auch das Traders Village, den größten Flohmarkt der USA. Mit vielen Street-Food-Ständen, einer großen Showbühne für Live-Musik und zahlreichen Fahrgeschäften kommt hier jeden Samstag und Sonntag richtige Jahrmarktstimmung auf. Willst du aber in Ruhe durch das endlose Angebot der über 3500 Verkäufer stöbern, solltest du so früh wie möglich kommen!
Im Traders Village findest du wirklich alles von Lebensmitteln……bis zu ausgefallenen Mitbringseln.So leer ist es im Traders Village in Grand Prairie nur frühmorgens.
Food-Tipps: Vidorra für gehobenere mexikanische Küche in sehr coolem Ambiente, Chicken N Pickle für Snacks und Drinks nach einer Runde Pickleball auf den angeschlossenen Courts. Wenn du eine kulinarische Brunch-Location fernab von Restaurantketten suchst, empfehle ich dir das Good Day Café – aber Vorsicht, hier sind die Portionen texanisch riesig!
Moderne mexikanische Küche im Vidorra.
Grapevine: Perfekter Stopover in Dallas
Falls du einmal in die Verlegenheit kommen solltest, Zeit am Flughafen Dallas/Fort Worth totschlagen zu müssen, aber keine Lust auf die immer gleiche Flughafenatmosphäre hast, kannst du auch für ein paar Stunden oder vielleicht sogar eine Übernachtung nach Grapevine verschwinden. Der Trinity Metro TEXRail bringt dich in nur 10 Minuten direkt vom Flughafen in das historische Zentrum von Grapevine, wo du entlang der Main Street einige süße Boutiquen, Cafés und Restaurants findest.
Gleich am Bahnhof solltest du einen Stopp in der Harvest Hall einlegen, einem großen Gastronomiebereich mit vielen Foodständen. Die Harvest Hall ist Teil eines Nachbaus des ehemaligen Bahnhofsgebäudes, der übrigens auch ein ziemlich hübsches Boutiquehotel, das Hotel Vin*, beherbergt. Mein persönlicher Tipp, falls du einmal in Flughafennähe übernachten musst!
Von hier aus kannst du ebenfalls auf eine kleine Tour mit dem historischen Zug umsteigen, der dich durch die weite Landschaft des Cotton Belt fährt und dich auf eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit Grapevines schickt.
Gut 560 Kilometer von Dallas entfernt liegt Lubbock, das vor allem als Zentrum einer der größten Baumwollregionen der Welt bekannt ist. Dass die Gegend landwirtschaftlich geprägt ist, fällt schon auf dem Weg in die sogenannten South Plains von Texas auf. Die Straße scheint ewig geradeaus zu führen und die Weite der Felder rechts und links ist schier unendlich. Unterbrochen wird die Landschaft nur dann und wann durch winzige Ortschaften, die so klein sind, dass man sie fast zu spät bemerkt.
Obgleich Lubbock sehr abgelegen scheint, überrascht die Stadt mit einer jungen, kunstinteressierten Szene: Dass ich mal mitten im sogenannten Panhandle von Texas einen Töpferkurs im neu geschaffenen Art District in Lubbock besuche, hätte ich wohl so auch nie für möglich gehalten.
Lubbock: Arty und jung.Bei Wild Honey Hats in Lubbock habe ich mir einen Cowboyhut individuell designen lassen.
Hoteltipp: The Cotton Court Hotel – sehr hübsches Boutiquehotel, bei dem du stilecht in alten Baumwollscheunen nachempfundenen Zimmer übernachtest. (Würde allerdings zwingend über Booking buchen, vor allem bei spezifischen Fragen im Vorfeld. Leider ist das Hotel über seine eigenen Email-Adressen überhaupt nicht zu erreichen; wahrscheinlich funktioniert es über eine Buchungsplattform besser.)
Tipp: The Cotton Court Hotel in Lubbock
Ist dir eher nach Natur, empfehle ich dir einen Abstecher in den Caprocks Canyon State Park. Dort kannst du nicht nur die wilde Natur rund um den Canyon mit seinen beeindruckenden roten Steilwänden bewundern, sondern auch wild lebende Bisons beobachten.
Achtung: In den Sommermonaten wird es hier wirklich sehr heiß – achte auf die Warnungen der Parkranger. Meide heiße Tage und statte dich gut mit Wasser und Sonnenschutz aus. Die Gefahr eines Sonnenstichs oder gar Hitzschlags ist nicht zu unterschätzen. Alternativ zu verschiedenen Trails gibt es auch einen Scenic Drive, der dich per Auto durch einen Teil des Parks führt.
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Amarillo: Route 66 & Cowgirl Momente
Eigentlich fiel mir vor meinen Trip zu Amarillo nur der alte Schlager von Tony Christie ein: „Is this the way to Amarillo?“ Aber wusstest du, dass Amarillo auch ein Stopp auf der berühmten Route 66 ist? Nachdem ich in Illinois bereits einige Orte entlang dieser ehemals wichtigen Hauptverkehrsader erkundet habe, war ich umso überraschter!
Die historische Route 66 liegt inzwischen mitten in Amarillo und ist gesäumt von kleinen Antiquitätenläden, ausgefallenen Second-Hand-Stores und hübschen Cafés. Dort findest du so interessante Geschäfte wie das atmosphärische Aunt Eeks oder Chapterhouse Books, deren Betreiberin sich für die Rechte der LGBTQ+- und der migrantischen Community in der Umgebung einsetzt und marginalisierten Gruppen damit einen wichtigen Safe Space anbietet.
Ebenfalls eine Hommage an die wichtige Bedeutung der Route 66 ist die Cadillac Ranch, die sich neben dem heutigen Interstate Highway I-40 befindet. Die bunte Kunstinstallation besteht aus zehn hochkant in den Boden eingelassenen Cadillacs, die kostenlos besichtigt werden können. Jeder Besucher darf sich auf den Karosserien mit eigenen Graffitis künstlerisch verewigen – somit verändert sich das Aussehen der Installation ständig.
Möchstest du dein inneres Cowgirl oder deinen inneren Cowboy channeln, empfehle ich dir einen Ausflug zu Cowgirls and Cowboys in the West vor den Toren der Stadt. Inhaberin Phyllis hat sich nach einer erfolgreichen Karriere in der Hotellerie dazu entschieden, das Businessleben gegen ein Leben auf ihrer Los Cedros Ranch zu tauschen. Das Besondere: Auf der Farm arbeiten fast ausschließlich waschechte Cowgirls statt Cowboys.
Nach einer kurzen Einführung kannst du hier wie ein echtes Cowgirl bzw. echter Cowboy auf Pferden reiten, die Inhaberin Phyllis liebevoll zum Teil von anderen Ranches gerettet hat und ihnen jetzt ein neues Heim gibt. Nebenbei genießt du spektakuläre Aussichten auf den Palo Duro Canyon, den zweitgrößten Canyon der USA.
Hilfreiches für deinen Roadtrip durch Texas
Braucht man unbedingt ein Auto?
Absolut. Spätestens wenn du die Großstädte wie Dallas, Houston oder Austin verlassen willst, kommst du ohne Auto nicht zurecht. Die USA sind Autofahrer-Land, Texas umso mehr.
Zum Anmieten eines Fahrzeugs reicht der EU-Führerschein, in der Regel verfügen Mietwagen über ein Automatikgetriebe und entspanntes Autofahren sowie Parken sind sogar in Großstädten problemlos möglich.
Ich bin über den Flughafen Dallas-Fort Worth in die USA eingereist und kann wirklich nichts Aufregendes berichten, außer dass die Einreise so verlief, wie jedes Mal: Lange Wartezeiten, sehr ernst schauende Immigration Officer mit noch ernsteren Fragen und kurz bevor ich vor lauter Respekt total die Nerven verliere, fällt die Maske, ich werde angelacht, mein Gegenüber macht vielleicht sogar noch einen kleinen Scherz, wünscht mir in jedem Fall aber amerikanisch-freundlich einen schönen Aufenthalt und schwupps, bin ich eingereist.
Ich besitze ein Touristenvisum für die USA, ist aber nur nice to have und kein Muss. Mit einem deutschen Pass musst du ansonsten nur eine ESTA beantragen. Geht unkompliziert online, kostet derzeit 21 US-Dollar und ist für zwei Jahre gültig, falls dein Reisepass nicht vorher abläuft.
Persönlich finde ich die derzeitige Diskussion über die Einreise in die USA ein bisschen zu sehr von der aktuellen politischen Lage getrieben. Die Einreise war allerdings noch nie ein lustiges Highlight – selbst unter anderen Regierungen.
Vielleicht ist man aber auch mit einem Pass wie dem deutschen, mit dem einem so ziemlich alle Länder der Welt offen stehen, etwas irritiert, wenn es zu Schwierigkeiten kommt. Ich selbst wurde (mit meinem deutschen Pass) zwei Mal bei der Ein- und Ausreise in einem anderen Land richtig auseinandergenommen; ich vermute bis heute auf Grund von Racial Profiling, weil man mir ansehen kann, dass mein Stammbaum ziemlich divers ist. Seitdem kann ich jede Person verstehen, der sich dem potentiellen Risiko einer eingehenden Befragung durch Grenzbeamte nicht aussetzen möchte. Mach dir also selbst ein Bild und beurteile die Situation nach deinen persönlichen Gegebenheiten.
Sollte man jetzt in die USA reisen?
Wenn deine politische Haltung ein Grund ist, warum du dir diese Frage stellst, solltest du dir genau überlegen, ob eine Reise in einen ziemlich konservativen Bundesstaat wie Texas etwas für dich ist. Manchmal kommt in Gesprächen mit Locals doch die Gesinnung zu Tage und wenn du da eine eigene starke Meinung (und/oder wie ich eine latein-/südamerikanische/generelle Migrationsgeschichte) hast, kann das schon eine Herausforderung werden.
Ich denke allerdings, dass es immer auch Gegenbewegungen gibt, unter die man sich mischen kann – und die lohnt es sich zu entdecken und zu unterstützen.
Aus rein logischer Sicht ist meiner Meinung nach jetzt sowieso die beste Zeit für eine Reise in die USA. Dort, wo sich üblicherweise sehr viele ausländische Touristen aufhalten, ist es bedeutend leerer und der Dollar ist günstig: Beste Voraussetzungen für einen entspannten Urlaub.
In jedem Fall aber solltest du ein Auge auf aktuelle Geschehnisse haben und deine Reisepläne danach ausrichten, konsultiere die Seiten des Auswärtigen Amts, schaue Nachrichten, sei wachsam – aber das gilt ja auch für so ziemlich jedes andere Reiseziel.
Disclaimer: Die offizielle Tourismusorganisation des Bundesstaats Texas, Travel Texas, hat mich auf diese Reise zu Recherchezwecken eingeladen.
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