Bilbao: Die besten Sehenswürdigkeiten in der baskischen Metropole
Du planst einen Trip in das Baskenland? Dann sollte die Heimat des Guggenheim Museums auf deine Bucket List. In diesem Artikel zeige ich dir, welche Sehenswürdigkeiten in Bilbao du nicht verpassen solltest.
Aktualisiert: 26/07/2025
Aktualisiert: 26/07/2025
Du planst einen Trip in das Baskenland? Dann wird Bilbao sicherlich auf deiner Sightseeing-Liste stehen! In diesem Artikel zeige ich dir, welche Sehenswürdigkeiten in Bilbao du nicht verpassen solltest – aber ich verrate dir auch, warum die Stadt mich persönlich auch nach mehreren Besuchen nicht so recht begeistern konnte! (Dazu später mehr im Artikel.)
Guggenheim Museum
Das Guggenheim Museum ist wohl DAS Wahrzeichen Bilbaos. Das Museum für moderne Kunst ist eine Dependance des Guggenheim Museums in New York und wohl die allererste Location, die Besucher in Bilbao ansteuern. Der Bau dieses von Frank O. Gehry entworfenen architektonischen Superprojekts hat die ehemalige Industriestadt so dermaßen umgekrempelt, das nach diesem einschneidenden Ereignis sogar ein Phänomen benannt wurde: Der Bilbao-Effekt beschreibt die Aufwertung eines Ortes allein durch einen spektakulären Bau.
Wer hier schreibt
Hey, ich bin Tatiana & die Bloggerin hinter The Happy Jetlagger. Seit 2014 schreibe ich hier ehrlich, leidenschaftlich und authentisch über meine Reisen. Ohne großes Team hinter mir bin ich quasi das Mädchen für alles: Alle Tipps sind eigenhändig von mir recherchiert & empfohlen!
Das Guggenheim Museum Bilbao ist aber nicht nur von außen eine Augenweide: Innen kannst du dir richtig beeindruckende zeitgenössische Kunstwerke in der Dauerausstellung ansehen. Zusätzlich gibt es auch immer wieder spektakuläre temporäre Ausstellungen und Werke zu sehen.
Geheimtipp: Wenn du wissen willst, wie Bilbao früher einmal aussah, findest du direkt rechts neben der Ticketkasse einen kleinen Raum mit einer Videoinstallation namens “Zero”. (Die meisten Besucher laufen einfach daran vorbei.)
Sie zeigt, wie Bilbao früher einmal ausgesehen hat und wie krass sich die Stadt in den letzten hundert Jahren verändert hat. Übrigens: Um dir die Installation anzusehen, brauchst du kein Ticket für das Museum, da es sich vor der Einlasskontrolle befindet – aber ganz ehrlich: wenn du schon einmal hier bist, solltest du dir die Ausstellung nicht entgehen lassen!
Special-Tipp für Bilbao
Die volle Schönheit der Architektur des Guggenheim kannst du am besten vom Wasser aus bewundern. Die 1- oder 2-stündige Bootstour kostet nicht viel und du lernst mehr über die krasse Entwicklung Bilbaos von der Industriestadt zum Touristenmagneten.
Das Design der Zubizuri-Brücke unweit des Guggenheim Museums kommt dir bekannt vor? Zum einen soll die geschwungene Form an ein Segel erinnern – zum anderen sieht sie dem Terminal des Flughafen von Bilbaos ziemlich ähnlich. Kein Wunder, denn sowohl die Fußgängerbrücke über den Nervión als auch das Terminal wurden vom spanischen Stararchitekten Santiago Calatrava entworfen.
Altstadt von Bilbao / Casco Viejo
Einen Besuch der Altstadt von Bilbao solltest du dir ebenfalls nicht entgehen lassen. In den engen Gassen mit ihren zahlreichen Lokalen kann man sich nur zu leicht verlieren. Außerdem ist das Baskenland für seine hervorragende Küche bekannt und die Anzahl der Sterne-Restaurants ist außergewöhnlich hoch. Komm also am besten hungrig!
Du hast kein großes Budget für feine Gourmetrestaurants? Auch kein Problem! In der Altstadt von Bilbao findest du auch zahlreiche Bars und Restaurants, die wirklich gute Pintxos zum kleinen Preis anbieten. Pintxos sind kleine Häppchen, ähnlich Tapas, die traditionell zu einem Getränk gegessen werden – man kann sich aber auch sehr leicht an der großen Auswahl satt essen.
In vielen spanischen Städten eher Plaza Mayor genannt, ist die Plaza Nueva sozusagen das Herz der Altstadt. Rund um den sehenswerten Platz findest du ebenfalls viele gute Bars und Restaurants, in denen du dich durch die Auswahl an Pintxos probieren kannst.
Kathedrale von Bilbao
Die Kathedrale von Bilbao befindet sich ebenfalls mitten in der Altstadt von Bilbao. Sie ist quasi nicht zu verfehlen. Interessant: Bilbao befindet sich auf dem Jakobsweg und die Kathedrale von Bilbao geht auf eine alte Pilgerkirche zurück. Daher trifft du hier auch immer wieder Pilger, die gerade auf dem Jakobsweg unterwegs sind.
Ursprünglich war der leerstehende ehemalige Weinspeicher als Standort des Guggenheim Museums im Gespräch; das Vorhaben scheiterte letztendlich u.a. aufgrund der mangelnden Fläche. Was aus heutiger Sicht ein Glücksfall ist: 2010 wurde hier das von Philippe Starck entworfene Kultur- und Mehrzweckzentrum Azkuna Zentroa eröffnet.
Hier befinden sich neben Kinos, Restaurants, einem Auditorium und einer städtischen Bibliothek auch ein Fitnessstudio sowie ein öffentliches Schwimmbad in der letzten Etage des Komplexes.
Eines der Schwimmbecken hat sogar einen Glasboden, den du aus dem Erdgeschoss sehen kannst! Das Schwimmbad selbst kannst du übrigens mit einem Tagesticket besuchen – wenn du ein bisschen mehr Zeit in Bilbao hast, ist das definitiv eine gute Idee für ein bisschen Sport unterwegs!
Puente de Viscaya / Bizkaya-Brücke
Etwas außerhalb von Bilbao befindet sich eine sehr ungewöhnliche Sehenswürdigkeit, die du dir unbedingt ansehen solltest. Die Puente de Biskaya verbindet die beiden Gemeinden Portugalete und Getxo und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das besondere: Fußgänger, Radfahrer und sogar Autos überqueren die Flussmündung nicht über die Brücke selbst, sondern mittels einer Schwebefähre, die an der Brückenkonstruktion aufgehangen ist. Die Fähre wird von den Anwohner als ganz normales Transportmittel genutzt; ein Einzelticket kostet tagsüber nur 55 Cent.
Die Brücke selbst kann man ebenfalls besichtigen und mit einem Aufzug hinauf fahren; das Eintrittsticket von 10€ für die Brücke beinhaltet auch eine Fahrt mit der Fähre. Zu erreichen ist die Puente de Viscaya vom Stadtzentrum in Bilbao per Metro.
Tipp: Erkunde auch den Rest des hübschen Küstenortes Getxo! Von dessen Promenade aus kannst du auch den heutigen Hafen von Bilbao sehen. Nachdem in Bilbao selbst alle Hafenanlagen verschwunden sind und keine großen Schiffe mehr dort verkehren, befindet sich der Großteil des Hafens von Bilbaos in den an der Mündung gelegenen Gemeinden Santurtzi and Zierbena. Und der ist wirklich riesig: Der Hafen von Bilbao ist der größte Hafen Spaniens.
Vom Gipfel des Artxanda aus hast du eine einmalige Aussicht auf Bilbao und die umliegenden grünen Berge. Hinauf kommst du am schnellsten mit der Standseilbahn, der Funicular de Artxanda. Besonders am Wochenende ist der Hausberg Bilbao auch bei Locals beliebt: Hier finden sich diverse Freizeitmöglichkeiten für Groß und Klein, aber auch das beliebte Ausflugslokal Txakoli.
Gran Vía
Die Gran Vía heißt eigentlich Gran Vía de Don Diego López de Haro und ist die große Geschäftsstraße mitten durch Bilbao. Auf anderthalb Kilometern findest du hier die Geschäfte großer Ketten wie Zara oder Mango und sogar zwei Filialen des spanischen Kaufhauses El Corte Inglés. In Richtung Altstadt wird die Gran Vía noch belebter und in den Seitenstraßen findest du immer wieder ein paar Ecken mit kleineren Bars und Restaurants, wie zum Beispiel in der parallel verlaufenden Calle Ledesma.
Iberdrola Tower
Ob der Iberodrola Tower wirklich so sehenswert ist, darüber lässt sich streiten. In jedem Fall aber ist das Bürogebäude der höchste Wolkenkratzer Bilbaos und damit eine gute Orientierungshilfe. Und mitten ein bisschen Glück und der richtigen Tageszeit funkelt das Sonnenlicht so schön in der spiegelnden Fassade, dass sich doch ein hübsches Fotomotiv ergibt.
Mehr Museen in Bilbao
Falls du durch das Guggenheim Museum ein bisschen auf den Geschmack gekommen bist (oder das Wetter nicht ganz so mitspielt), kannst du auch noch folgende Museen in Bilbao besuchen:
Das Museo de Bellas Artes ist zwar nicht ganz so spektakulär wie das Guggenheim, gehört aber dennoch zu den wichtigsten Museen in Spanien. Du findest hier eine große Kunstsammlung, die von der Gegenwart bis in das 12. Jahrhundert zurückreicht. Derzeit wird das Gebäude renoviert und ausgebaut und es hört sich sehr vielversprechend an, was hier entsteht.
Möchtest du mehr über Bilbao, die Geschichte des Hafens und seinen Bezug zur Seefahrt solltest du dem Itsasmuseum einen Besuch abstatten.
Übernachten in Bilbao
Die Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten in Bilbao sind groß – und es gibt für jeden Geldbeutel etwas. Persönlich würde ich dir eine Unterkunft rund um die Gran Vía empfehlen und nicht in der Altstadt, z.B. im Stadtteil Abando. Hier kommst du gut zu allen wichtigen Location, kannst ein bisschen shoppen und das Leben der Locals mitleben.
Zwar ist die Altstadt mit einer Station an das Metronetz angebunden, aber ansonsten ist die Altstadt eine reine Fußgängerzone. Somit musst du unter Umständen mit deinem Gepäck durch die halbe Altstadt zu deiner Unterkunft. Außerdem ist die Altstadt auch abends sehr belebt, falls du es lieber ruhiger magst.
Ich habe im Catalonia Gran Vía* übernachtet, einem komfortablen Boutique-Hotel in bester Lage (Bus zum Flughafen hält direkt vor der Tür) und wirklich gutem Frühstücksbüffet (bin ich ja sonst kein Fan von).
Wenn du ein bisschen mehr Zeit hast, empfehle ich dir auch unbedingt auch die Umgebung zu erkunden. Das mondäne San Sebastián zum Beispiel ist nur eine Autostunde entfernt oder du erkundest die umliegenden Küstenorte. Du brauchst auch nicht unbedingt einen Mietwagen, ab Bilbao werden jede Menge organisierter Touren angeboten:
Vom Flughafen kommst du ganz easy mit der Bus-Linie A3247 ins Zentrum von Bilbao. Das Busticket kannst du direkt beim Fahrer im Bus kaufen (nur Bargeld); die Haltestelle befindet sich direkt vor der Ankunftshalle. Der Bus fährt größtenteils über die Autobahn und hält u.a. auch auf der Gran Via. Die Endstation ist Bilbao Intermodal, von hier aus kannst du in den Zug, Straßenbahnen, die Metro oder Fernbusse umsteigen.
Innerhalb Bilbaos kannst du viel zu Fuß erkunden (besonders in der Altstadt). Ansonsten verfügt Bilbao auch über ein gutes Straßenbahn- und Metronetz. Tickets gibt es an den Haltestellen bzw. Stationen und die Preise sind sehr günstig.
Sprache & Kultur in Bilbao
Bilbao liegt im spanischen Teil des Baskenlandes, ist aber übrigens nicht dessen Hauptstadt. (Die ist nämlich das eine Autostunde entfernte Victoria-Gasteiz.) Als Autonome Gemeinschaft in Spanien verfügt das Baskenland über eine weitere Amtssprache: Neben Spanisch ist hier auch Baskisch gleichwertige Amtssprache.
Spanisch ist neben Baskisch Amtssprache
Als Besucher brauchst du dir aber über die Verständigung keine Sorgen zu machen. Wie in anderen Teilen Spanien mit weiteren Amtssprachen (z.B. Katalonien) sprechen die Locals in der Regel auch Spanisch, und in einer internationalen Stadt wie Bilbao kommst du außerdem mit Englisch gut zurecht.
Baskisch ist allerdings eine super interessante Sprache, da sie mit keiner anderen Sprache verwandt ist. Es wird sonst noch in einem Teil des benachbarten Navarras und im kleineren französischen Teil des Baskenlandes gesprochen, wo es allerdings keine offizielle Amtssprache ist.
Politisch ist und war das Baskenland immer ein bisschen ein heißes Eisen. Unabhängigkeitsbestrebungen und der Widerstand gegen die Diktatur Francos in Spanien brachten z.B. die Terrororganisation ETA hervor, die über mehrere Jahrzehnte das Land mit vielen Anschlägen in Atem hielt. Bis heute ist dieses Thema sehr heikel. Wenn du mehr darüber erfahren und dich mit Locals austauschen willst, empfehle ich dir, dich vorher erst etwas einzulesen, um nicht gleich in das erste Fettnäppchen zu treten. In dieser Quelle findest du eine ganz gute Übersicht über die politische Geschichte und heutige Situation des Baskenlandes.
Wetter & die beste Reisezeit
Ich bin kein Wetterexperte, aber die Kombination aus einer Lage am wilden Golf von Biskaya und den Bergen drumherum macht das Wetter in Bilbao schon zu einer großen Herausforderung. In meiner Erinnerung habe ich die schlimmsten Anflüge meiner Flugbegleiterkarriere in Bilbao erlebt – und somit nehme ich Bilbao als ständiges Wetterloch war.
Gerne ist es hier naß, es regnet oft; dafür sind die Sommer warm, aber nicht drückend heiß wie z.B. im Süden Spaniens. Und der viele Niederschlag sorgt für sattgrüne Berge rund um Bilbao.
Ich empfehle dir daher, die Herbst- und Wintermonate eher zu meiden, auch wenn du dich dafür in den wärmeren Monaten mit dem Rest der Touristenmassen durch die Stadt pressen musst. Aber meiner Meinung nach ist Bilbao bei schlechtem Wetter einfach viel zu ungemütlich und unwirtlich.
Sicherheit in Bilbao
Wenn du regelmäßig meinen Blog liest oder mir auf Instagram folgst, wirst du wissen, dass ich mich eigentlich für jedes Reiseziel begeistern kann. Auch Bilbao hat wirklich interessante Seiten, z.B. finde ich die Geschichte Bilbaos und die Veränderung des Stadtbildes in den letzten hundert Jahren super faszinierend.
Trotzdem bin ich auch nach meinem letzten längeren Aufenthalt nicht zum großen Fan geworden. Das mag zum einen allgemein an der Stadt selbst liegen, die für mich immer noch ein bisschen Industrie-Tristesse versprüht, vielleicht am zuweilen feuchten Wetter, aber auch an der Tatsache, dass ich mich hier von meinem brandneuen iPhone trennen musste – es wurde mir aus meiner Manteltasche gestohlen.
Taschendiebstähle passieren tagtäglich in jeder europäischen Großstadt, und Bilbao hat in dieser Hinsicht noch nicht die Berühmtheit von z.B. Barcelona erreicht, soweit ich weiß. Dennoch würde ich gerne die Gelegenheit nutzen, dich ein bisschen darauf aufmerksam zu machen. Denn mir kam Bilbao auf den ersten Blick immer relativ entspannt und sicher vor. Aber besonders in der gut besuchten Altstadt mit ihren engen Gassen sind viele Taschendiebe unterwegs.
Von Locals wurde ich auch zu mehr Aufmerksamkeit in der Ecke rund um die Calle San Francisco ermahnt, einem Stadtteil auf der anderen Flussseite gegenüber dem Mercado Ribera. Hier gibt es viel Street Art, spannende Gastronomie und Geschäfte – allerdings ist es auch ein Problemkiez und wird gerne auch mal als der gefährlichste Stadtteil Bilbaos bezeichnet. Ich war neugierig und wollte die Gegend eigentlich erkunden, aber nach meinem Erlebnis mit dem Taschendiebstahl ist mir die Lust darauf vergangen. Falls du also hierhin willst (was ich mir tatsächlich trotz meines Erlebnisses für meinen nächsten Besuch vorgenommen habe) – pass gut auf.
Dieser Artikel entstand in Teilen mit Unterstützung von Visit Euskadi, der Tourismusorganisation des Baskenlandes.
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