Chicago ist das absolute Foodie-Paradies! Restauraunts, Bars, Cafés ohne Ende! In den USA bekommt man nur schlechtes Essen? Nicht in Chicago… die Recherche für den Foodguide Chicago war wirklich nicht schwer. Ich muss ja zugeben, dass ich in den USA oft Schwierigkeiten habe, was die Essensbeschaffung angeht. Burger&Co. sind sicherlich ab und zu okay, aber immer wieder Frittiertes, übersalzenes Essen, wenig frisches Obst und Gemüse und keine geschmackliche Abwechslung ist auf Dauer langweilig. In Großstädten findet man dann doch noch Alternativen, wie gewohnt teuer, aber wenig spektakulär bzw. den Preis auch wert. Chicago dagegen ist ein Paradies für alle, die gerne lecker essen und trinken: Hier reiht sich ein gutes Restaurant an das nächste, genauso wie tolle Bars mit sehr guten Bartendern. Eine kleine Auswahl habe ich euch hier mitgebracht: Meine besten Restaurants aus Chicago – Klassiker und neue Trends!
1) Gino’s East: Originale Chicago Deep Dish Pizza
Die Deep Dish Pizza ist wohl das berühmteste Chicagoer Gericht. Von italienischen Einwanderern erfunden, gehört die Deep Dish Pizza zu Chicago wie der Willis Tower. Ohne einmal eine Deep Dish Pizza probiert zu haben, sollte man Chicago eigentlich nicht verlassen. Dabei ist die Deep Dish Pizza so ganz anders als die herkömmliche italienische Pizza.
Sie ist erstens kleiner und viel höher, ähnlich einer Quiche, und zweitens in anderer Reihenfolge belegt, nämlich fast genau andersherum. Der Teig ist durch das enthaltene Maismehl gelblich und ist eher eine Mischung aus Blätter- und Mürbeteig. Der Käse kommt ganz unten auf die Pizza, Tomatensoße und andere Beläge obenauf. Geschnitten wird die Pizza in Viertel, und beim Anschneiden zieht der reichlich vorhandene Käse Unmengen an Fäden, wenn man das Pizzastück anhebt.
Gino’s East ist seit 1966 einer der Institutionen in Chicago, was Deep Dish Pizza angeht! Das Besondere an dieser Location ist allerdings nicht nur die Pizza, sondern die Tatsache, dass jeder Gast zur Pizza einen Edding ausgeliehen bekommt, mit dem er sich irgendwo an einem der Wände in diesem sich über mehrere Etagen erstreckende Lokal verewigen kann! Und nichts wird von den Betreibern überstrichen! Die Wahrscheinlichkeit ist also sehr groß, dass man sein Kunstwerk beim nächsten Besuch auch wiederfindet, vorausgesetzt, man hat sich in dem ganzen Kritzel-Wirrwarr noch einigermaßen die Stelle gemerkt: das komplette Lokal ist nämlich von oben bis unten bekritzelt!
2) Lou Mitchell’s: American Diner an der Route 66
Richtig amerikanisch gibt’s in Chicago auch – und zwar wirklich richtig! Das Lou Mitchell’s liegt genau am Ende der berühmten Route 66 (der Anfang liegt in der Parallelstraße, da beide Straßen Einbahnstraßen sind) und ist ein klassisches amerikanisches Diner. Das Essen ist authentisch, wie gewohnt amerikanisch schwer, und vielleicht daher auch nicht jedermanns Sache. Was mich allerdings viel mehr beeindruckt hat als das Essen (und deswegen habe ich es auch hier in die Liste aufgenommen) ist die absolut authentische American-Diner-Atmosphäre mit einer echten Retro-Einrichtung und Kaffee bis zum Abwinken. Einen besseren Ort, um einen Roadtrip entlang der Route 66 zu starten, gibt es eigentlich nicht!
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Wie auch schon bei der Pizza, war mir vorher gar nicht bewusst, dass es einen Hot Dog im Chicago-Style gibt, der in Chicago an jeder Ecke zu bekommen ist und viel beliebter ist als die herkömmlichen Varianten mit Röstzwiebeln oder Sauerkraut.
Im Biergarten am Navy Pier gibt es einen besonders leckeren Hot Dog – meint man gar nicht! Da gibt’s nämlich noch die fantastische Aussicht auf den Lake Michigan und die Skyline von Chicago gratis dazu. Auf den Chicago Hot Dog kommt übrigens allerlei Frisches: weiße Zwiebelwürfel, viele Tomatenstückchen, Gewürzgurken, Senf und eingelegtes Gemüse. Das Brötchen ist mit Mohn bestreut, das Würstchen nur aus Rindfleisch. Bunt und lecker! Und: Ketchup ist ein absolutes No-Go beim Chicago-Style Hot Dog!
4) Hugo’s Frog Bar & Fish House: Froschschenkel, Steaks und Seafood
Ja, ich hab’s echt getan: Ich habe Froschschenkel gegessen. Und was soll ich sagen? Schmeckt wie Hühnchen! Natürlich! :) Hugo’s Frog Bar ist die Institution in Chicago für Froschschenkel, der französische Einfluss halt, irgendwie haben alle Küchen dieser Welt ihre Spuren in Chicago hinterlassen. Hugo’s ist etwas hochpreisiger, dafür aber auch unschlagbar, was die Qualität angeht. Fisch esse ich sowieso liebend gerne, Meeresfrüchte wie Krabben und Muscheln eher weniger, aber bei Hugo’s habe ich sogar Königskrabben mit Freuden gegessen.
Hugo’s Frog Bar & Fish House gehört übrigens zum besten Steakhaus der Stadt, Gibson’s (gleich nebenan), und serviert für Nicht-Fisch-Fans auch bestes Black-Angus-Rind. Mein Filet war göttlich! Das Ambiente ist ebenfalls klassisch amerikanisch, aber halt in schön… Große Bar, viel dunkles Holz, Tische mit karierten Tischdecken und aufmerksamer Service. Vorsicht bei den Desserts: Eine Portion reicht locker für fünf – oder man nimmt den Rest in der Doggy Bag mit und kann am nächsten Tag noch Gäste zum Kaffee einladen.
5) The Allis: Afternoon Tea im Soho House
Ein Soho House ist immer auch eine Garantie für ein schönes Café. In Chicago findet sich im Erdgeschoss des Soho House The Allis, schön zum Kaffeetrinken, Frühstück oder Afternoon Tea. Die Einrichtung ist irgendwas zwischen englischer Bibliothek und amerikanischem Clubhaus, gemütlich aber null angestaubt. Kaffee trinken und staunen.
6) Dove’s Luncheonette: Chicago Blues & Soul aus den 70ern
Noch ein Diner. Diesmal aber eine gelungene Symbiose aus Retrolook und moderner Tex-Mex-Küche. Die Einrichtung mit Holzvertäfelungen und Jukebox versetzen einen umgehend in die 70er Jahre. Dazu ist die Küche modern: Keine überladenen Teller, wie man es vielleicht sonst von mexikanischer Küche in den USA gewohnt ist, viele frische Zutaten und ungewöhnliche Kombinationen.
Dove’s Luncheonette liegt in Wicker Park gleich unter der CTA Station Damen. In der Gegend gibt es übrigens jede Menge spannende Lokale, und direkt um die Ecke ist die Milwaukee Avenue, eine richtig nette Einkaufsstraße, in der man kleinere Boutiquen, aber auch größere Filialen wie Urban Outfitters findet. Perfekt, wenn man keine Lust auf Shopping Malls oder das geschäftige Treiben rund um die Michigan Avenue in Downtown hat.
In welcher Gegend gibt es die besten Locations?
Chicago hat natürlich noch viel mehr zu bieten, aber ich denke, das ist eine schöne Auswahl, die gut die Bandbreite der Möglichkeiten repräsentiert. Selber entdecken macht auch Spaß – hier noch ein paar Gegenden, in denen man tolle Lokale findet:
- West Loop: ein ehemaliges Industriegebiet, rund um den Fulton Market und entlang der Randolph Street finden sich jede Menge tolle Lokale, auch abends eine nette Ausgehmeile. Einmal im Jahr findet das Food Festival „Taste of Randolph“ mit viel Musik und Essen der umliegenden Lokale statt (darüber hatte ich ja auch schon in meinem Sommer Reiseführer für Chicago geschrieben)
- Wicker Park: rund um die Station „Damen“, entlang der Milwaukee Avenue und der Division Street
- rund um den Logan Square
- und natürlich Downtown
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Alle Artikel über Chicago und Illinois auf einen Blick:
- Chicago: Bootsfahrt, Architektur und der beste Blick auf die Skyline Chicagos
- Chicago im Sommer: Tipps für deine Städtereise in die USA
- Chicago Foodguide: 6 richtig gute Restaurant-Tipps
- Roadtrip auf der Route 66: Eine legendäre Straße und ihre Geschichten.
- Springfield: Die besten Sehenswürdigkeiten in der Hauptstadt von Illinois, USA
- Joliet, Illinois: Old Joliet Prison an der Route 66
- Chicago City Pass: Erfahrungen, Vergleich & Preise
- Route 66 Illinois: 8 Stopps für den Roadtrip auf der Mother Road der USA
- Pontiac, Illinois: Tipp an der Route 66
- Die 20 besten Sehenswürdigkeiten in Chicago (+ Karte)
Auf die Reise nach Chicago und Illinois wurde ich vom Enjoy Illinois eingeladen.
I loved Imperial Lamian too! Tea at Soho House looks very nice
You would have loved it there! Next time :)