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frau verkauft obst auf der straße mumbai indien

Indien: Auf dem Elco Market in Mumbai

Aktualisiert am: 26/02/2024
Aktualisiert am: 26/02/2024

Bevor ich nach Mumbai geflogen bin, habe ich zu Hause noch ’nen ziemlich guten Film mit Daniel Brühl gesehen, der hieß „Die kommenden Tage“. Und mal von der herzzerreißenden Liebesgeschichte abgesehen, ging es in dieser Dystopie um den Zerfall von Recht und Ordnung, irgendwann in einer nicht so fernen Zukunft: Politische Aktivisten terrorisieren das Land, Deutschland ist in skurrile Kriege verwickelt und die Bevölkerung lebt in Armut, Chaos, Angst und Schrecken. Totale Weltuntergangsstimmung also. Und obwohl der Film echt beeindruckend war, war es für mich ganz klar Fiktion. Unmöglich, dass unsere – meine – Welt mal so aussehen kann.

obstverkäufer in mumbai indien

Aber dann kam ich nach Mumbai. Mein allererstes Mal überhaupt in Indien. Vor Indien habe ich mich nämlich privat immer ein bisschen herumgedrückt. Auch wenn ich gerne mal das Taj Mahal live sehen würde. Oder mal in Varanasi am Ganges sitzen. Dennoch: Bei Indien hörte meine Abenteuerlust immer auf. Zu schockiert war ich über die Geschichten von überfallenen Frauen in den Medien, aber auch über Erlebnisse von Freunden und Bekannten. Neugierig war ich trotzdem.

straßenecke in mumbai
Wer hier schreibt

Hey, ich bin Tatiana & die Autorin hinter The Happy Jetlagger. Ich berichte hier seit 2014 ehrlich, leidenschaftlich und echt über meine Reisen. Dieser Blog ist neben meinem Job als Flugbegleiterin mein absolutes Herzensprojekt!

Auf nach Mumbai!

Und so kam mir das gerade recht, als Mumbai in meinem Dienstplan anstand. Im Dienst ist man ja immer sehr organisiert und in Watte gepackt unterwegs – ein Umstand, der mich manchmal irritiert, weil man sich fühlt wie in einem goldenen Käfig: Unsere Hotels sind luxuriös, und draußen vor der Tür tobt je nach Destination das richtig harte Leben. Aber in Indien war mir das sehr lieb. Zu viel Respekt hatte ich vor der indischen Lebensweise.

Schon bei der Fahrt ins Hotel dachte ich an den Film, den ich gesehen hatte: Rechts und links der Schnellstraße Wellblechhütten, Dreck, Müll, Staub, Gestank. Und Menschen, so viele Menschen, die darin lebten! Wo war denn hier das farbenfrohe Indien, von dem ich so viel gehört hatte?

verlassene ruine mumbai indien

Leider war der Hinflug ziemlich anstrengend, und ich wieder zu kaputt für größere Sightseeing-Aktionen. Ist wohl das Alter. Mist. Ich wollte doch noch ein bisschen Indien sehen. Zumindest auf einen Markt habe ich es geschafft.

spielende katzenbabys in indien

Markt in Mumbai: ELCO Market

Eine wilde Tuktuk-Fahrt später waren wir beim ELCO Market in der Hill Road in Bandra. Und hier gab’s endlich die Farben, die ich so suchte! Gewürze, Kleider, Essen… und das bei tropischen 34 Grad. So hatte ich mir das vorgestellt. Ich war zu Hause.

gemüseverkäufer auf dem elco market in bombay indien
frau verkauft obst auf der straße mumbai indien
Mumbai

Es gab Obst, Gemüse, Schnickschnack – und einen Gewürzhändler der mit religiöser Hingabe Currypulver nach Wunsch mischte.

heiligenbilder in indien

Ich trank frischen Zuckerrohrsaft, dachte an meine Zweitheimat Brasilien und aß vegetarische Köstlichkeiten, von denen ich noch nicht mal den Namen wusste, die aber an meinen Geschmacksnerven einen rauschenden Karneval feierten. Ich kam langsam dahinter, warum es Leute gibt, die Indien lieben.

zuckerrohrpresse in indien

Der Film ging mir trotzdem nicht aus dem Kopf. Für mich mag es eine abstruse Zukunftsvision sein, dass jegliche Ordnung im Staat zusammenbricht, aber die apokalyptische Stimmung in Mumbai war real. Mütter sitzen mit ihren Neugeborenen am Straßenrand, obdachlos, mitten im Dreck der Straße. Menschen, die nicht viel mehr zu besitzen scheinen, als die Kleider am Leib. Häuser, die aussehen wie Ruinen, aber dennoch bewohnt sind. Und ich wette, die wirklich schlimmen Gegenden haben wir gar nicht erst gesehen.

säcke mit lebensmitteln auf markt in bombay

Keine 24 Stunden später saß ich wieder zu Hause. Im beschaulichen Berlin-Neukölln. Von dem alle immer sagen, es wäre so schlimm dort. So chaotisch. So dreckig.

Aber die waren alle noch nicht in Indien.

2 Kommentare

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  1. Bin ehrlich – habe zwar von „Indien“ eigentlich keinen Plan, war auch nur einmal dort. Aber das was ich gesehen habe steht eigentlich in krassem Widerspruch zu Deinem Post. Verglichen mit der Hauptstadt von Indien (Neu Delhi) kommt einem, als Europäer gesehen, Mumbai geradezu „Westlich und Sauber“ daher, kein Gegensatz zu dem ganzen Müll, Gestank und Armut in der Hauptstadt. So gesehen ist Mumbai für mich – und für indische Verhältnisse gesehen – vollkommen OK.
    Achja, neulich kam in TerraX, die grösste zusammenhängende Population von Leoparden lebt in Mumbai, Bis jetzt sind weit über 200 Menschen Opfer von denen geworden – also aufpassen ;)

    • Danke für deinen Kommentar! Erste Eindrücke können halt verschieden sein, jeder erlebt seine Reise anders. Ich bin weit davon entfernt, Indien-Kenner zu sein und von einem Tag Aufenthalt erst recht nicht – aber was soll ich sagen, so wie oben waren eben meine Eindrücke, egal wie es in Delhi aussieht, oder was allgemein gesagt wird. :) Vielleicht komme ich ja noch einmal in andere indische Städte und kann dann selbst vergleichen.

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